Kling Klang Karacho

Sexy Soundobjekte zum Anschauen

ist ein Versuch, die Gleichwertig- und Gleichzeitigkeit von auditivem und visuellem Material, von Low- und Hightech zu behaupten. Neun KünstlerInnen und Künstlergruppen konzipieren Performances, Installationen, Objekte und Videos, in denen Aktion, Objekt, (bewegtes) Bild und Sound miteinander verschränkt werde

 

Die Projekte

bu’nostik Low-Budget & High-Trash-Soundobjekte bilden die Grundlage für eine Performance, deren Relikte als benützbare Installation in der Ausstellung zurückbleiben. Sabine Stuller und Hannes Langeder BEWUSSTSEINSTRÜBUNG ein akustisch/visuelles Experiment

Mittels Mund- und Rachenraumveränderungen werden live gesungenen Tönen Ober- und Untertöne entlockt, welche wiederum mit elektrotechnischen Apparaten weiterverarbeitet werden. Das Ergebnis ist eine sich sehr langsam verändernde Soundlandschaft bestehend aus vielen überlagerten Frequenzen. Das Videomaterial besteht aus Feedbacks, die durch Eingriffe zwischen Kamera und Monitor geformt und „animiert“ werden. Neben dem manuell generierten Video dienen besondere Projektionskörper und -anordnungen dazu, eine ungewöhnliche Atmosphäre zu erzeugen. Bild- und Ton werden auf analoger Basis in Echtzeit produziert und ohne auf vorgefertigtes Material zurückzugreifen.

Amel Andeßner Vielleicht, 2004/2005 Eine Tänzerin in Socken führt einen Steptanz auf. Die Geräusche dieser – sonst lautlosen – Performance werden stellvertretend vom Klicken eines über Tonabnehmer verstärkten Kugelschreibers, den die Tänzerin „bedient“ geliefert.

Wolfgang Bittner Import/Export, 2004 Das Ausgangsmaterial von IMPORT/EXPORT bildet ein in Aufsicht gefilmter Zug, der durch Spiegelung gedoppelt wird. Die fünf Sekunden lange Sequenz wird dem Prozess der digitalen Komprimierung überantwortet, also zunächst ins Programm importiert und anschließend exportiert und dadurch jede Generation des geloopten Materials neu berechnet. Der fortschreitende Informationsverlust zersetzt schließlich das Bild, bis es sich in Weiß auflöst. Auf der Tonebene steht am Anfang ein Sample mit Zuggeräuschen. Dieser wird über Lautsprecher in den Raum gespielt, mit Hilfe eines Mikrofons aufgenommen und digitalisiert, daraufhin das ganze Prozedere wiederholt. Als Resultat wird der mit aufgenommene Raumresonanzanteil von Mal zu Mal grösser, bis er das Zuggeräusch schließlich in den Hintergrund treten lässt. Von der am Anfang konkreten Geräuschkulisse bleibt nichts als ihr geräuschspezifischer Rhythmus.

ekw 14,90 (Moke Klengel, Stoffl Rath, Malis Stöger, André Tschinder) shakespeare in the pillow, 2004 Mit der Präsentation einer vermeintlichen Orginalaufnahme der englischen ArbeiterInnen-Laientheatergruppe der 30er Jahre „shakespeare in the pillow“ wird ein faszinierend kauziges Zeitdokument aus den ersten Tagen der Schallplatte behauptet.

Karin Fisslthaler/Bernd Oppl Berlin Documents, 2004 Die Auseinandersetzung mit Orten in und um Berlin im Zuge eines Auslandsaufenthaltes ist Anlaß für die Entwicklung unterschiedlicher Sound- und Videoarbeiten. Im Produktionsprozess entstehen Schnitt und Sound gleichzeitig, in gegenseitiger Verschränkung und Mehrfachbearbeitung. Den Orten und ihren Atmosphären entsprechend wurden die Videofiles mit einer digitalen Fotokamera aufgenommen.

Mr. Music Martin Army of Rumblechairs, 2004/05 „Rumblechairs“ frei aus dem englischen übersetzt, steht für Rüttelsessel. Fünf davon werden in einen Raum gesperrt und beginnen sogleich zu erzittern. Rastlos neurotisch reisen sie durch den Raum, berühren einander und stoßen sich wieder ab, bis sie ihr Ziel erreichen: eine Ecke oder die Wand, alleine oder im Kollektiv – willkürlich gestalten sie so ihren Tag, der mit der Erschöpfung ihrer Akkus ein Ende findet. Mit Mikrofonen an den Beinen ausgestattet, senden sie ein individuelles UKW Signal, das via Radio zu ihrer persönlichen Samplingsprache wird. rumplrumplrumpl ?

Helmut Küblböck G5, 2004 5 Gärprozessoren (G5) aus Glas, gefüllt mit Wasser, Zucker, Hefe entwickeln Gärgase. Durch ein Gärrohr, in dem sich Wasser befindet, entweicht das Gas und erzeugt je nach Rohrdurchmesser und Wasserstandshöhe einen blubbernden Ton. Dieser wird von einem Mikrofon abgenommen, an ein Mischpult weitergeleitet und in einem Loopgenerator addiert. Vom Loopgenerator wird das Signal zu einem Verstärker geführt und über Boxen ausgestrahlt.

Doris Prlic depeche out, 2004/05 Wir befinden uns irgendwann in der Zukunft. Aus Angst vor der Wissenschaft wurde der Fortschrittt abgeschafft. Doch eine kleine Gruppe von Abtrünnigen versucht, die Errungenschaften des zwanzigsten Jahrhunderts wieder zu entdecken; eine kleine Gruppe von Freunden, die die Zeit nützt, um sie nicht einfach verstreichen zu lassen. Science Fiction-Serie ohne Cyberspace und AIl. Die Filme werden über die Dauer der Ausstellung in regelmäßigen Abständen auf der Web-Plattform www.feedbackanddisaster.net publiziert.

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